Rosenrot – Das Anti-Ego

Content-Warnung: Depression, Selbstverletzung.

Keine Sorge, ich hab nichts gemacht, aber man kämpft manchmal ganz schön, um dem Rückfall zu entgehen. Und wiedermal hilft mir meine Alice dabei. Oder Schneeweißchen, wie ihre „gute“ Hälfte heißt. :3

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Spürst du, wie die Seele zittert?
Siehst du, wie dein Weltbild splittert?
Fliegst du wieder in das Licht,
Selbst wenn der Rabe zu dir spricht?

Deine Brust scheint zu zerreißen,
Du willst dich schneiden, kratzen, beißen.
Du spürst den Sturm hinter der Stirn,
Den Napalmregen im Gehirn.

Dein ganzer Körper scheint zu ächzen,
Deine Stimme wird zum Krächzen.
So schreist du an, gegen die Welt,
Machst weiße Haut zum Trümmerfeld.

Alles, jeder scheint zu brennen,
Du willst entfliehen, nur noch rennen,
Doch fehlt dir dafür lang die Kraft,
Du siehst schon wie der Abgrund klafft.

Du fühlst den Wahnsinn in dir steigen,
Willst dir selbst die Richtung zeigen
Und stehst dabei doch neben dir,
Wie Rinde stumm, dünn wie Papier.

Der Hass in dir wird übermächtig,
Rosenrot, so blutig-prächtig,
Steigt erneut aus dir hervor
Und kriecht an deinem Leib empor.

Sie will dich würgen, ganz umfangen,
Kontrolle über dich erlangen,
Um so Schneeweißchen zu erstechen
Und dich zu Martern, zum Erbrechen.

Doch schau, da glimmt ein letzter Funke
In all dem Teer, der schwarzen Tunke,
Der flink von außen näherfliegt,
Damit die Finsternis nicht siegt.

Schnell, Schneeweißchen, musst ihn greifen,
Dein Gegenstück nach unten schleifen,
Zurück an jenen dunklen Ort,
Wo stets das kalte Grauen bohrt.

Denn dort, da lauert eingeschlossen,
In tiefen Kerkern und Geschossen,
Alles, was du sonst verdrängst,
Weil du sonst bald an Bäumen hängst.

Wirf den Schlüssel weg und wehre
Dich dagegen, füll die Leere,
Damit du keine Linien ziehst,
Mit roter Farbe Rosen gießt.

Der Krieg in dir, der Jabberwock,
Er tobt erneut, du siehst den Smog,
Du hörst wie die Maschinen dröhnen,
Wie sie dein Wunderland verhöhnen.

Doch ich weiß, du kannst gewinnen,
Dem Anti-Ego noch entrinnen.
Nimm’s Vorpal-Schwert, so glänzend matt
Und zeig dir, wer das Sagen hat.

Kämpfe mutig, komm zur Ruhe,
Zieh aus, die ausgetret’nen Schuhe
Und lass die rost’gen Panzer stehen,
Um dir die Sterne anzusehen.

Wir sind stark, wir können es schaffen.